Eine Gesellschaft muss sich gegenseitig schützen

In den 3. und 4. Klassen sprechen wir auch kurz die Corona Warn App an. Hierbei steht weniger der Nutzen durch die Kinder selbst im Vordergrund, obgleich oft 3-5 Kinder einer Klasse bereits ein Smartphone besitzen und mit Begriffen wie "Blootooth" regelmäßig mehr anfangen können, als mit "Briefmarke".

Dennoch geht es hier nicht um technische Details, sondern um das Verständnis, dass eine Gesellschaft sich gegenseitig helfen bzw. schützen muss. Das können wir mit der Corona Warn App schön illustrieren. Anders als viele Erwachsene, ist es für die Kinder sofort selbstverständlich, dass man anderen Menschen schützen will. Sie begreifen die App schnell als ein Hilfsmittel dazu und sehen sofort ein gewisses Prestige darin, zeigen zu können, wie viele Leute in ihrem Umfeld die Corona Warn App einsetzen.

In einfachen Worten, wie funktioniert die Corona Warn App?

Hier ist es im Film schön erklärt. Allerdings für Erwachsene, Kindersprache ist das nicht. Wer es genauer wissen möchte findet beim RKI hier die Details.

Eine für Grundschulkinder geeignete Kommunikation der Zusammenhänge sähe anders aus. Aber die Funktionsweise der App ist hier nicht das Vermittlungsziel. (Das würden wir eher in höheren Klassenstufen sehen, wo Kinder auch auf gewisse mathematische Grundlagen, wie die Potenzrechnung zurückgreifen können.)

Wichtig ist uns in dieser Altersklasse primär, dass die Kinder anhand der App das Prinzip des gegenseitigen Schutzes in einer Gesellschaft begreifen, denn dieses Verständnis trägt weit über Coronakrisen hinaus.

Kinder als Botschafter der Corona Warn App?

Wenn wir zwei Wochen nach der Durchführung nochmal zur Maskenübergabe in die Klassen kommen, hören wir ab und zu, wie Kinder damit prahlen, dass Papa, Mama, Oma, Onkel… jetzt auch die CoronaWarnApp auf dem Handy haben. Dann loben wir das Kind und sagen, dass es stolz sein kann, dass es das erreicht hat. Auch das fördert das Gefühl der Selbstwirksamkeit eines Kindes. Dennoch, auch wenn diese Sekundäreffekte gesellschaftlich wünschenswert sein mögen, formulieren wir keinerlei Ansprüche an die Kinder diesbezüglich, denn es kann nicht Aufgabe der Kinder sein, ihre Eltern zu überzeugen. Müssen wir auch gar nicht, denn das passiert oft genug ganz von selbst.... ;-)