Das Tröpfchen-Experiment ist aus Sicht der Kinder der Höhepunkt der Stunde. Es bringt die Kinder zum Staunen und begeistert sie für die Masken, die sie später aus dem Experimentalstoff herstellen (Schnittmuster anzeichnen und bemalen) und gerne tragen werden. Fragt die Kinder zunächst, was eine Maske können muss, um zu schützen. Das ist (eigentlich) eine schwere Frage, die gelegentlich auch Erwachsene nicht ohne weiteres beantworten können. Einige Kinder werden vielleicht zunächst sagen, dass sie dicht sein muss, andere werden widersprechen, weil man doch dadurch atmen können müsse. Beides ist richtig, sind aber zwei Eigenschaften, die sich in den Augen der Kinder verständlicherweise widersprechen. (Diesen Widerspruch wird unser Experiment später auflösen). Regelmäßig wissen die Kinder jedoch, nachdem sie direkt vorher gelernt haben, dass das Virus ja nicht springen oder fliegen kann, sondern in einem von uns Menschen ausgestoßenen Tröpfchenpartikel unterwegs ist, dass eine Maske unsere "Spucketröpfchen" aufhalten soll. Sobald dieses Argument (notfalls mit etwas Gestik nachhelfen) gefallen ist, greift das auf und sagt den Kindern, dass wir jetzt gemeinsam mit einem Experiment überprüfen werden, welche Stoffe Tröpfchen wie abhalten können. Die Vorstellung, dass sie so etwas selber im Experiment überprüfen können, finden die Kinder meistens an sich schon begeisternd.
Teilt dazu jedem Kind ein Stück Stoff und das Laborfläschchen mit etwas Leitungswasser aus. Erklärt den Kindern, dass das Laborfläschchen aus dem Textillabor stammt, normales Leitungswasser enthält und wir jetzt gemeinsam genauso wie im Labor forschen und ein Experiment machen werden.
Es empfiehlt sich, das Experiment parallel mit den Kindern durchzuführen. Macht es also Schritt für Schritt vor und bittet die Kinder, es gleichzeitig mitzumachen:
- ... "Jetzt nehmen wir das Laborfläschchen" (vormachen, Fläschchen hochhalten)
- ... "jetzt ziehen wir mit zwei Fingern den Deckel ab..."
- ... "und machen zuerst einen Tropfen auf ein Stück Stoff, dass Ihr am Körper tragt. Eurer T-Shirt, Jacke oder Hose. Jetzt meldet Euch und berichtet, was Ihr beobachtet."
Da jedes Kind andere Stoffmaterialien in Form von Kleidern am Körper trägt, entsteht tatsächlich so etwas wie ein kleiner Forschungsdiskurs. Die meisten Kinder werden berichten, dass der Tropfen bei ihnen einsickert, sich eine dunkle Stelle formiert, die sich ausbreitet und nass wird. Ist das Kleidungsstück dick, wird er nur einsinken, aber nicht nass werden, weil der Tropfen vollständig aufgesaugt ist, bevor er die Haut berühren kann, oder das Kind mehrere Lagen Kleidung trägt. Einige Kinder werden beobachten, dass der Tropfen eine Weile auf der Oberfläche liegen bleibt, bis er einsinkt und einige wenige werden vielleicht auch eine Regenjacke anhaben, bei der der Tropfen einfach oben auf der Oberfläche flach liegen bleibt.